Laminatabfälle effizient wiederverwerten
Rhewum Siebmaschine als Lösung für Holzrecycling
Der Herstellungsprozess von Laminat beinhaltet viele Schritte. Der größte Ausschuss wird jedoch beim Schneiden der Holzbretter in Dielen produziert. Es entstehen sowohl Abfälle als auch Sägemehl, die kaum als Endprodukt verkauft werden können. Um genau dieses Problem ging es im Jahr 2016 als einer der weltweit führenden Hersteller von Holzfußböden und Innenausbau auf die Siebmaschinen von RHEWUM vertraute, um seine Abfälle zu verwerten und damit die Gesamteffizienz der Produktion zu steigern. Die besondere Herausforderung lag hier in der Trennung des feinen Sägemehls, welches aus einer Mühle kommt. Generell neigen Holzwerkstoffe dazu, das Siebgewebe leicht zu verstopfen. Denn während des Siebvorgangs können die feinen Partikel in den Maschen stecken bleiben und die Siebleistung vermindern.
In diesem Fall war das Kornspektrum des Kunden breit gefächert. Von gut sichtbaren Holzspänen mit einer Größe von mehr als 10,0 mm, die wieder zerkleinert werden müssen, bis hin zur Absiebung des Feinstaubs unter 400 Mikron, das fast ein Drittel des gesamten Aufgabegutes ausmacht. Die sichtbaren Holzspäne werden nun auf eine gewünschte Größe zwischen 0,4 mm und 10,0 mm zerkleinert. Der Feinstaub unter 0,4 mm wird zur Beheizung des Brennofens gewonnen. Somit muss zukünftig kein Holzabfall mehr entsorgt werden, da dieser wirtschaftlich wiederverwendet wird.
Die Schnittabfälle und das Sägemehl, die bei der Produktion anfallen, sind eine optimale Aufgabe, um die Rhewum siebmaschentypen WA und WAU zu kombinieren. Angetrieben von einem Unwuchtmotor ist das WAU-Prinzip bestens für mittlere Trennschnitte, wie den hier verwendeten Trennschnitt von 10,0 mm, geeignet. Die Kleinantriebe haben die Kraft, genügend Schwingungen auf den dickeren Drahtdurchmesser eines solchen Netzes zu übertragen. Der Feinstaub unter 0,4 mm wurde mit den, von RHEWUM selbst entwickelten, elektromagnetischen Antrieben der WA bearbeitet. Durch eine hochfrequente Schlagleistenbewegung wird das Siebgut rechtwinkelig vom Siebgewebe abgeworfen - die Neigung des Gewebes ermöglicht den Transport des Siebgutes über das Sieb. Außerhalb des Siebgehäuses arbeiten robuste Elektromagnete, die die Schwingungen über Schwingachsen in das Siebgewebe übertragen. Durch die Elektromagnete werden auf dem Siebgewebe Beschleunigungen von 15 g und mehr erreicht. Mittels der Schlagleistenbewegung wird das RHEWUM-Siebgewebe zu hochfrequenten Schwingungen angeregt. Bei der konstruierten Siebmaschine betrug die Breite der Siebe insgesamt 2,2 Meter, die Länge 6,0 Meter. Sie verarbeiten auf zwei Decks pro Sieb eine Förderleistung von 3 - 6 Tonnen pro Stunde für die genannten Trennschnitte von 10,0 Millimeter und 0,4 Millimeter. Bei einem vergleichsweise geringen Schüttgut von 0,23 Kilogramm pro Liter ergibt sich ein Gesamtvolumen von mehr als 10 – 20 Kubikmeter pro Stunde und pro Sieb.
Speziell für solche Anwendungen mit siebschwierigen Materialien entwickelte RHEWUM ein Bürstenreinigungssystem, das den Siebprozess unterstützt. Es handelt sich um eine Rundbürste, die nur bei statischen Maschinenkörpern verwendet werden kann. Sie ist eine weitere Ergänzung zum Reinigungszyklus, der die Siebfläche vor einer Verstopfung schützt und somit auch den Wirkungsgrad erhält. Die Bürste bewegt und dreht sich in programmierbaren Zyklen automatisch entlang der Siebfläche. Wird sie nicht benötigt, klappt sie sich automatisch hoch, um die wertvolle Sieboberfläche nicht zu blockieren. Neben der Effizienzsteigerung reduziert diese zusätzliche Funktion die notwendigen Arbeitsstunden für die manuelle Reinigung als auch die Lebenserwartung der Maschine.
Bei der Verarbeitung von Schüttgütern spielt die effiziente Siebung eine entscheidende Rolle. Die Auswahl des richtigen Maschinentyps und der richtigen Größe erfordert viel Erfahrung. Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Kunden eine nutzbringende und umweltfreundlichere Lösung für seine Holzabfälle gefunden haben.